Traditionell fand am ersten Adventssamstag die Ansitzdrückjagd im Bernauer Stadtwald statt. Trotz des Frostes klang das Anblasen traditionell ganz vorzüglich.
Nachdem wir eigentlich als Treiber mit durchgehen wollten, es aber von Seiten der Jägerschaft einige Absagen gab, durfte Herrchen einem Sitz an der Grenze zum Berliner Forst einnehmen. Hugo musste leider im Subaru ausharren. Nachdem gleich zu Beginn ein Hirschrudel auf 250 Meter durchzog und die Sonne anfing zu strahlen, verhoffte ein Reh an der Kante zum Weg kurz. Schnelles Handeln war gefragt und die Kugel flog auf eine Entfernung von 60 Schritt in Richtung der Kreatur. Leider zeichnete das Stück kaum und machte einen Bogen zurück ins Traubenkirschendickicht. In der Aufbrechpause wollte ich den Hund nicht nervös machen und schaute selbst am Anschuss nach. Nichts! Ich ging noch einige Schritte in die Fluchtrichtung, entdeckte aber auch dort keinen Tropfen Schweiß oder gar das Stück. Frustriert nahm ich meinen Sitz wieder ein. Eine gute weitere Stunde verging, dann war „Hahn in Ruh“. Sicherheitshalber musste der DD nochmal ran.
Und siehe da, bereits am vermeintlichen Anschuss zeigte Hugo, das da etwas passiert sein musste. Ich folgte dem Feinen -grob fahrlässig ohne Schweißriemen- und nach 80 Schritten war Hugo am Stück, welches zufällig in einer kleinen Senke und auf weitere Entfernung kaum erkennbar lag.
Hugo hat dazu beigetragen, dass die Jagd mit 5 Stücken Rehwild und einem Schwein erfolgreich verlief. Für das Revier ein durchschnittliches Ergebnis. Weidmanns Heil! Die Vertreter der Stadt waren sichtlich beeindruckt; der Förster, der zum 23. Mal die Jagd professionell organisierte, war zufrieden mit dem Ergebnis. Das Fleisch aus dem Bernauer Stadtwald kommt auch in Bernau in den Handel, bei Wildspezialitäten Bernd Petermann.
Im Anschluss fuhren wir mit Hugo zum
Liebenberger Weihnachtsmarkt. Auch in diesem Jahr eine sehr angenehme Veranstaltung, die man Familien mit Kindern uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
Nachdem am Sonntag endlich die Weihnachtsbeleuchtung installiert war, inklusive dem am Vorabend erworbenen Herrnhuter Stern, ging es mit Herrchen ins Revier.
Zwei Stunden waren nur die Spechte und eine Handvoll Flugzeuge zu hören, aber der Himmel war wieder ein Farbenspiel. Im Nachbarrevier waren einige Schüsse zu hören und gegen 16 Uhr wurde es bereits etwas schummrig, doch auf 120 Schritt stand aus heiterem Himmel ein Reh zwischen den Buchen. Es sicherte in unsere Richtung, doch blieb es wie angewurzelt stehen. Aufgrund der Entfernung war etwas mehr Mühe beim Anvisieren erforderlich, was auch belohnt wurde. Sekundenbruchteile nach dem Schuss lag das Kitz im Feuer.
Wir gingen gegen den Wind dem Stück entgegen, so dass Hugo keine Mühe hatte, das Reh zu finden.
Nachhaltiges Wildbret für mehrere schmackhafte Sonntagsbraten.
Auch Hugos Appetit kannte keine Grenzen, so das er sowohl Herz, Lunge und Schlund, als auch Milz, Pansen und Nieren auf der Stelle gern aufnahm.
Die unversehrte Leber bereitete Herrchen mit Kartoffelpüree, Zwiebeln und Äpfeln, gebraten in Schweineschmalz als Abendbrot zu.
Hugo gönnte sich trotz der reichhaltigen Frischfleischzufuhr noch etwas Trockenfutter.
Ein erfolgreiches Jagdwochenende ging zu Ende. Weidmanns Heil!